Hobbys / Harley-Davidson

Harley-Davidson


Harley-Davidson FL-G Hydraglide, BJ. 1951


Die Harley-Davidson Firmengeschichte

Harley-Davidson: Motorradfahren als Philosophie

Eine Harley-Davidson zu fahren, ist mehr als nur ein Motorrad zu besitzen. Seit die Firma Anfang des Jahrhunderts mit dem Bau von Motorrädern begann, hat sie immer wieder Trends gesetzt. So mit dem V2-Motor von 1909, an dessen Konzept die Firma bis heute festgehalten hat. Dieser Motor läuft heute in den Motorrädern von vier verschiedenen Baureihen der Harley-Davidson. Die Kategorien Sportster, Tourer, Chopper und Cruiser gibt es zum Teil seit über 40 Jahren. Sie wurden von Harley-Davidson entweder selbst aus der Taufe gehoben oder zumindest massgeblich geprägt.


Es begann 1901 auf 12m²

Im Jahr 1901 begannen im amerikanischen Milwaukee William Harley (21) und Arthur Davidson (20) damit, ein Motorrad zu konstruieren. Bald schlossen sich ihnen die beiden Brüder von Arthur Davidson, Walter und William, an.

Im Jahr 1903 war es dann so weit: In einem nur 12m² großen Holzschuppen fertigten sie die erste Harley-Davidson, das Modell Silent Grey Fellow. In diesem Jahr produzierten sie drei Maschinen.

1907 gründeten die vier dann die Harley-Davidson Motor Company Inc. In diesem Jahr lag die Produktion bei 150 Maschinen.

Im Jahr 1909 kam der legendäre V2-Motor auf den Markt mit seinem Zylinderwinkel von 45 Grad; damalige Leistung: 7 PS und etwa 96 km/h Spitzengeschwindigkeit.

1909 wurden bereits 1'149 Maschinen hergestellt. Die Produktion wuchs schnell an und 1913 entstanden 12'904 Motorräder. Im Ersten Weltkrieg wurden zwischen 1916 und 1918 von Harley-Davidson allein etwa 20'000 Maschinen für militärische Zwecke gebaut, und schon 1920 hatte die Firma in Milwaukee etwa 2'000 Mitarbeiter, die 28'189 Maschinen bauten. Nachfrage gab es mittlerweile praktisch auf der ganzen Welt.

1920 wurden Händler in 67 Ländern beliefert. Auch im Rennsport war Harley-Davidson aktiv. So gewann im Februar 1921 in San Francisco eine Harley-Davidson ein Rennen mit der bis dahin unerreichten Durchschnittsgeschwindigkeit von über 100 mph (ca. 160 km/h).


Viele technische Neuerungen

In den 20er-Jahren brachte Harley-Davidson viele technische Neuerungen heraus. 1922 kam ein neuer V2-Motor auf den Markt, 1925 folgte der Benzintank in Tränenform (Teardrop Gas Tank) und 1928 die Vorderradbremse. Dann allerdings wurde auch Harley-Davidson vom Börsencrash im Oktober 1929 stark in Mitleidenschaft gezogen. So fiel bis 1933 die Jahresproduktion auf nur noch 3'700 Maschinen. Doch schon 1936 ging es mit der Vorstellung eines neuen Modells, dessen Motor den Spitznamen "Knucklehead" bekam, wieder aufwärts. In diesem Jahr wurden schon wieder 9'812 Maschinen hergestellt. Der Zweite Weltkrieg brachte dann wieder eine enorme Ausweitung der Produktion von Militärmaschinen mit sich. So produzierte Harley-Davidson zwischen 1941 und 1945 insgesamt etwa 90'000 solcher Motorräder.


Ab 1953 ohne Konkurrenz auf dem US-Markt

Im Jahr 1948 bediente Harley-Davidson dann wieder die (zivilen) Motorradfreunde. Das Modell "Panhead" wurde vorgestellt. In diesem Jahr verließen 31'163 Maschinen die Fabrik.

1953, im Jahr des 50. Firmengeburtstags von Harley-Davidson, musste der größte Wettbewerber auf dem amerikanischen Markt, die Firma "Indian", die Segel streichen. Damit war Harley-Davidson sozusagen der letzte Überlebende auf einem einstmals heiß umkämpften Markt. Allerdings war zu dieser Zeit generell keine besondere Motorradkonjunktur. Das belegt die Zahl von nur 14'050 Maschinen, die Harley-Davidson 1953 produzierte.

1957 stellte Harley-Davidson eine Maschine vor, die einer ganzen Kategorie von Motorrädern ihren Namen gab: die Sportster.

1963 übernahm Harley-Davidson eine Firma, die Boote aus Glasfaser herstellte, und baute sie in den Konzern ein. Dies war eine Investition in die Zukunft, da immer deutlicher wurde, dass dieses Material auch für die Produktion von Motorrädern immer wichtiger wurde.

1965 gab es dann wieder einen Rennsportrekord: George Roeder stellte ihn auf einer Harley-Davidson mit einer Spitzengeschwindigkeit von 177 mph (ca. 283 km/h) auf, für Motorräder bis 250 ccm.

1965 präsentierte Harley-Davidson die erste Electra Glide, die Maßstäbe setzte für alle nachfolgenden voll ausgestatteten Tourenmotorräder.


1969 bis 1987: Zusammenschluss mit AMF

1969 schloss sich Harley-Davidson mit der American Machine and Foundry Company (AMF) zusammen.

1971 kam dann mit der Super Glide das erste Modell der Chopper-Reihe auf den Markt, weltberühmt durch den Film »Easy Rider«. In diesem Film fuhren die beiden Hauptdarsteller Dennis Hopper und Peter Fonda Chopper-Motorräder, die aus Teilen verschiedener Motorräder zusammengesetzt waren.

In den 70er-Jahren gab es einen regelrechten Motorradboom. Harley-Davidson baute eine weitere Fabrik in York, Pennsylvania

Allein im Jahr 1975 wurden 75'403 Maschinen hergestellt. Zwischen 1976 und 1978 gewann dann Jay »Springer« Springsteen dreimal in Serie den berühmten Motorradwettbewerb "AMA Grand National Championship".

1981 forderten 13 führende Mitarbeiter in einem offenen Brief, die Firma Harley-Davidson wieder von AMF zu trennen.

1984 kam nach siebenjähriger Entwicklung der V2-Evolution-Motor auf den Markt. Im Juli 1987 wurde Harley-Davidson dann wieder als selbstständige Firma an der New Yorker Börse geführt.


Zum 90. Firmengeburtstag kamen über 100'000 Fans

1988 feierte die Firma ihren 85. Geburtstag. Die Jahresproduktion lag bei 47'325 Maschinen.

1989/90 kam dann die "Fat Boy" auf den Markt. Sie markiert den Beginn der immer noch äußerst populären Ära der Cruiser-Baureihe.

Zwischen 1988 und 1991 gewann Scott Parker auf einer Harley-Davidson viermal hintereinander die "AMA Grand National Championship". 1992 schaffte er es nicht aber von 1993 bis 1995 war er dann wieder der Champion.

1993 feierte Harley-Davidson den 90. Firmengeburtstag. Am 12.07.1993 kamen über 100'000 Fans nach Milwaukee und sahen eine Parade von Harley-Davidson-Maschinen, die insgesamt fast 13 km lang war und an der 60'000 Harley-Davidsons teilnahmen.

1995 markierte dann ein Rekordjahr in der Geschichte der Firma: Es wurden insgesamt 105'104 Motorräder verkauft. Allein im Jahr 1997 betrugen die Investitionen bei Harley-Davidson in Forschung und neue Produktionsstätten 300 Mio US$.

Anfang 1998 wurde in Kansas City, Missouri, ein neues Werk eingeweiht. Die Firma hat an acht Standorten derzeit rund 6'000 Beschäftigte. 1998 gab es dann einen weiteren Verkaufsrekord in der Firmengeschichte mit 145'000 Motorrädern.


... to be continued


Zeittafel

1901

Im amerikanischen Milwaukee beginnen William Harley (21) und Arthur Davidson (20) damit, ein Motorrad zu konstruieren.

Bald schließen sich ihnen die beiden Brüder von Arthur, Walter und William, an.

1903

In einem nur 12m² großen Holzschuppen entsteht die erste Harley-Davidson, das Modell Silent Grey Fellow.

Jahresproduktion: 3 Maschinen

1907

Die vier gründen die Harley-Davidson Motor Company Inc.

Jahresproduktion: 150 Maschinen

1909

Der legendäre V2-Motor mit seinem Zylinderwinkel von 45 Grad kommt auf den Markt. Leistung: 7 PS und etwa 96 km/h Spitzengeschwindigkeit.

Jahresproduktion: 1'149 Maschinen

1913

Jahresproduktion: 12'904 Motorräder

1916/18

Harley-Davidson baut etwa 20'000 Militärmaschinen.

1920

Zahl der Mitarbeiter: 2'000.

Jahresproduktion: 28'189 Maschinen.

Händler in 67 Ländern werden beliefert.

1921

Im Februar gewinnt in Fresno eine Harley-Davidson ein Rennen mit der bis dahin unerreichten Durchschnittsgeschwindigkeit von über 100 mph (ca. 160 km/h).

1922

Ein neuer V2-Motor kommt auf den Markt.

1925

Der Teardrop Gas Tank (Benzintank in Tränenform) wird präsentiert.

1928

Harley-Davidson bringt die Vorderradbremse.

1929/33

Die Jahresproduktion sinkt nach dem Börsencrash vom Oktober 1929 auf nur noch 3'700 Maschinen.

1936

Es geht wieder aufwärts: Vorstellung eines neuen Modells (Spitzname des Motors: "Knucklehead").

Jahresproduktion: 9'812 Maschinen

1941/45

Im Zweiten Weltkrieg produziert Harley-Davidson insgesamt etwa 90'000 Militärmaschinen.

1948

Das Modell "Panhead" wird vorgestellt.

Jahresproduktion: 31'163 Maschinen

1953

50. Firmengeburtstag.

Jahresproduktion: nur 14'050 Maschinen

1957

Harley-Davidson stellt die ersten Sportster vor.

1965

George Roeder stellt einen Rekord auf einer Harley-Davidson mit einer Spitzengeschwindigkeit von 177 mph (ca. 283 km/h) auf, für Motorräder bis 250 ccm. Harley-Davidson präsentiert die erste Electra Glide (Tourenmotorrad).

1969

Harley-Davidson schließt sich mit der American Machine and Foundry Company (AMF) zusammen.

1975

Jahresproduktion: 75'403 Maschinen

1976/78

Jay "Springer" Springsteen gewinnt dreimal in Serie die "AMA Grand National Championship".

1984

Nach siebenjähriger Entwicklung kommt der V2-Evolution-Motor auf den Markt.

1987

Seit Juli wird Harley-Davidson wieder als selbstständige Firma an der New Yorker Börse geführt.

1988

85. Firmengeburtstag.

Jahresproduktion: 47'325 Maschinen

1988/91

Scott Parker gewinnt auf einer Harley-Davidson viermal hintereinander die "AMA Grand National Championship".

1993/95

Scott Parker wird wieder der AMA-Champion.

1993

90. Firmengeburtstag: Am 12.07. kommen über 100'000 Fans nach Milwaukee und sehen eine Parade von 60'000 Harley-Davidson-Maschinen.

1995

Jahresproduktion: 105'104 Motorräder

1997

Harley-Davidson investiert 300 Mio US$ in Forschung und neue Produktionsstätten.

1998

In Kansas City, Missouri, wird ein neues Werk eingeweiht. Die Firma hat an acht Standorten rund 6'000 Beschäftigte.

Jahresproduktion: 145'000 Motorräder (Rekord in der Firmengeschichte)


Die Harley-Davidson Motoren Palette

Seitengesteuerter Einzylinder-Motor

Knucklehead (Knöchelkopf)

Den Spitznamen "Knucklehead" - auf deutsch "Knöchelkopf", erhielt der Motor wegen seiner Form der Ventilmechanik-Verkleidung des Kipphebel-Gehäuses, der sogenannten Rockerbox.

Gebaut von 1936 bis 1947, ist man sich bis heute noch nicht einig, ob der Knuckle nicht vieleicht der schönste HD-Motor war.

Mit 1000 cm3 wurde die Knucklehead 1936 eingeführt und bekam 1942 einen etwas stärkeren Bruder mit 1200 cm3, doch 1948 wurde diese Baureihe eingestellt.

Panhead (Pfannenkopf)

Der "Panhead" zu deutsch "Pfannenkopf" wurde in den Jahren 1948 bis 1965 gebaut und besaß viele Teile aus Alu oder Leichtmetallegierungen, er hatte in den ersten Jahren keine außenliegenden Ölleitungen mehr, dafür aber eine stärkere Ölpumpe. Er hatte neue Ein- und Auslasskanäle, wobei letztere deutlich öldichter waren, als bei der Flat- oder der Knucklehead.

Die Ventile saßen in Alu-Bronze-Führungen, der Form des Deckelkopfes wegen erhielt er den Spitznamen Panhead, weil anders als beim Knuckle war die Pfanne wirklich eine Verkleinerung.

Er war leichter, leiser, wurde besser mit der Wärme fertig und hatte eine bessere Spritausnutzung als sein Vorgänger.

Be a man, ride a Pan!

Shovelhead

Der 1966 eingeführte Shovelhead überdauerte die gesamte Flower-Power-Hippie Äera. Er war mit 1200 cm3 und 1340 cm3 lieferbar.

V2 Revolution


Harley-Davidson Panhead

Sie gehört in die Reihen der Bigtwins und ist zum Mytos geworden. Die Panhead hat von allen Harleys den schönsten aber unzuverlässigsten Motor der bislang gebaut worden ist. Angefangen am Vergaser, die alte Linkerttechnik lässt zu wünschen übrig. Empfehlendswerter Ersatz sind hier Delorto oder S&S. Die Nockenwellenlagerung basiert werkseitig auf Gleitbuchsen; wer die Möglichkeit hat diese auf Nadellagerung umzubauen, tut sich selbst ein Gefallen. Ebenfalls der Primärantrieb sollte überarbeitet werden, hier ist die Optimierung der Lagerung an der Kupplung gewiss kein Fehler! Ebenso das Abdichten des Primärgehäuse, neue Dichtungen reichen nicht immer aus, oftmals hilft da nur der Ersatz der Gehäusehälften. Geraderichten der Blechteile ist die Alternative für Ersatz, dabei kommt es ganz auf den Zustand des Primärkasten an. Die Ölpumpe funktioniert nach dem Zahnradpumpenprinzip; diese sollte man nach hoher Laufleistung und je nach Alter der Pan auf ihre Druckleistung checken. Eine neue Ölpumpe ist hier sinnvoll, da diese doch meistens schon jahrzehnte lang in Gebrauch war. S&S schafft Abhilfe. S&S Parts sind in den meisten Fällen die besten Ersatzteile. Sollte der Pan-Motor noch keine Aussenölversorgung (Aussenöler) vorweisen, kann hier nachgerüstet werden, die Kühlung des hinteren Zylinders verbessert sich erheblich.


Ein wenig zur Geschichte der Panhead

Der "Panhead" zu deutsch "Pfannenkopf" wurde in den Jahren 1948 bis 1965 gebaut und besaß viele Teile aus Alu oder Leichtmetallegierungen, er hatte in den ersten Jahren keine außenliegenden Ölleitungen mehr, dafür aber eine stärkere Ölpumpe. Er hatte neue Ein- und Auslasskanäle, wobei letztere deutlich öldichter waren, als bei der Flat- oder Knucklehead.

Die Ventile saßen in Alu-Bronze-Führungen, der Form des Deckelkopfes wegen erhielt er den Spitznamen Panhead, weil anders als beim Knuckle war die Pfanne wirklich eine Verkleinerung.

Er war leichter, leiser, wurde besser mit der Wärme fertig und hatte eine bessere Spritausnutzung als sein Vorgänger.

Be a man, ride a Pan!

Harley-Davidson FL Duoglide, BJ. 1958 (erstes Modell mit Hinterradfederung)


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